Marco Antonio de Almeida, Pianist
Der Pianist wurde in Brasilien als Sohn einer deutsch-russischen Mutter und eines italienischen Vaters geboren. Nach dem ersten Klavierunterricht bei seiner Schwester debütierte er im Alter von 13 Jahren in São Paulo mit Mozarts Krönungskonzert.
Dem Abchluss eines Medizin- und Musikstudiums in seinem Heimatland folgte ein Stipendium des DAAD für ein weiterführendes Studium in Deutschland, das de Almeida bei Yara Bernette an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg absolvierte. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er bei Meisterkursen mit Paul Badura-Skoda, Christoph Eschenbach, Nikita Magaloff, Elgin Roth, Magda Tagliaferro und Carlo Zecchi.
Preise bei mehreren internationalen Klavierwettbewerben – Gina Bachauer in den USA, Gulbenkian in Portugal, Viotti in Italien - ebneten de Almeida den Weg zu einer regen Konzerttätigkeit in Europa, Nord- und Südamerika. In Deutschland spielte er mit namhaften Orchestern und machte Rundfunk-, Fernseh- und Schallplattenaufnahmen.
Als Mozartinterpret trat er bei bedeutenden deutschen Festivals auf, wie dem Mozartfest Würzburg, dem Kissinger Sommer, dem Klavierfestival Ruhr und den Schwetzinger Festspielen. Mit einem Schumann-Programm gastierte er beim Schleswig-Holstein Musikfestival.
Im Bereich der Musik des 20. Jahrhunderts brachte er Stücke von Benjamin Britten und des Brasilianers Marlos Nobre zur deutschen Erstaufführung. Erstmals nach Heitor Villa-Lobos selbst nahm er den Choros Nr. 11, eines der zentralen Werke dieses Komponisten für Klavier und Orchester, auf.
Begleitend zu den Staatsbesuchen der deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Roman Herzog wurde de Almeida zu Auftritten nach Kanada und Brasilien eingeladen. Von 1990 bis 1995 war er Intendant des Internationalen Musikfestivals Londrina (Brasilien), dessen künstlerische Direktion er 2005 erneut übernahm. Seit 1995 ist er Mitglied der “Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin”.
Professuren für Klavier führten den Künstler an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie an das Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.